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Stallgeflüster vom 4.12.2015:

Manuelle Therapien im Stall Korrodi

Vom 11. bis 13. November 2015 waren die Tierheilpraktiker Studenten der Paracelsus Schule Zürich im Stall Korrodi zu Besuch. Genauer gesagt, absolvierten wir den zweiten Praktikumsteil der „Manuellen Therapien“ dort.
Die Meisten können sich unter dieser Therapieform nicht wirklich viel vorstellen. Dies kommt daher, dass die Behandlungsmöglichkeiten vielfältig sind. Denn sie reichen von einer klassischen Massage, über die Stresspunktmassage bis zur Lymphdrainage.
Aber auch Gelenks-Mobilisation, sowie aktive und passive Bewegungsübungen gehören dazu. Es überschneiden sich also die Behandlungsmethoden der Physiotherapie, Osteopathie und Chiropraktik.

Aber alles der Reihe nach… ;-)

Tag 1

Am besagten Mittwoch trafen die Studenten dann nach und nach im Stall ein und brachten leider auch den Nebel mit, welcher sich an dem Tag zwar wieder etwas auflockern konnte, jedoch den Rest der Woche ein stetiger Begleiter war. Als erstes wurde dann noch etwas Anatomie repetiert: Special diente als Anschauungsobjekt (aufgrund seines hohen Alters), natürlich perfekt für die knöcherne Struktur.


Während die trainierten Schulpferde natürlich für die Muskulatur „Modell standen“.
 

Nachdem auch die Stresspunkte wiederholt wurden und die Dozentin (Alexandra) eine gesamte Behandlung vorführte, ging es dann am Nachmittag auch für uns etwas mehr in die Praxis.

Die Pferde genossen die Massagen und Dehnungsübungen sichtlich.

Tag 2

Der zweite Tag begann wieder mit einem Theorieteil, da es noch etwas frisch war und wir nur wenige Reiter dabei hatten (denn diese wissen, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung :P), im geheizten Reiterstübli.
Dies nutzen wir gleich für eine Ganganalyse der Pferde, welche sich in der Halle befanden. Ausserdem besprachen wir pro Stresspunkt die möglichen dazugehörigen Symptome (wie z. B. „Hängenlassen des Beins über dem Sprung“ oder „keine Seitengänge möglich“ u. v. m.)

Als es dann endlich wieder nach draussen ging, stand das Thema „Lymphdrainage“ im Fokus.
Einfach ausgedrückt ist dies eine manuelle Therapieform, mit der das Lymphgefässsystem im ganzen Körper unterstützt und angeregt wird. Denn durch die Drainagewirkung kräftigt sie das Immunsystem und wirkt durch ihre feinen Bewegungen entstauend, wohltuend und entspannend. Dabei musste ich sofort an die liebe Scarlett denken, welche täglich immer alles gibt, damit ihre Reitschüler sich sicher fühlen.
Deshalb dachte ich, sei es höchste Zeit ihr ein „kleines Dankeschön“ zu überreichen.
Als ich sie aus der Box holte, fragte sie sich wohl vorerst, was denn all diese Leute von ihr wollen. Doch kaum hat die Dozentin mit der Lymphdrainage angefangen, liess sie sich auch schon komplett darauf ein. Für die anschliessende komplette Behandlung, welche Alexandra uns nochmals genauestens an ihr zeigen wollte, wechselten wir etwas weiter nach hinten (vor die Halle), um nicht im Weg zu sein. Dabei wurde Scarlett schon skeptischer, jedoch konnte ich sie vorerst wieder beruhigen. Doch als dann die Hunde (Verdächtige bekannt ;-)) auf die Idee kamen, dass sie ja auf dem Aussenplatz miteinander spielen könnten, um die Langeweile etwas zu vertreiben, fand dies Scarlett jedoch alles andere als witzig.

Nun ja, dass mit dem „bravsten Schulpferd im Stall“ nahm mir im Anschluss natürlich niemand mehr ab. Denn sie führte ihr gesamtes Repertoire von „an Ort und Stelle traben / galoppieren“ über „Steigen“ und gleichzeitig „Bocken“ vor. Weshalb ich eine Runde um den Parkplatz mit ihr drehte. Jedoch wollte sie sich gar nicht mehr beruhigen und als meine Mitstudenten immer bleicher wurden, beschloss ich für den nächsten Praxisblock doch lieber das Pferd zu wechseln.

Somit kam Nilson also auch noch auf seine Kosten. Charmant wie es die „Fribis“ sind, lockerte er natürlich gleich die angespannte Stimmung, da er sich bei den aktiven Bewegungsübungen wirklich sehr bemühte. Selbst als gar nichts mehr von ihm verlangt worden ist, führte er noch selbstständig einige Übungen aus. Schliesslich kann es ja immer noch sein, dass es für die erbrachte Zusatzleistung auch (zusätzliche) Karotten gibt. =)

Am Nachmittag machten wir uns dann nochmals selber an die Behandlungen inkl. Ganganalyse im Voraus.
Auch zeigte Alexandra uns, wie wir die Schulter ganz einfach dehnen können (natürlich gibt es auch noch eine etwas aufwändigere Methode) und Gipsy schien es offensichtlich zu gefallen:

Aber wir schauten uns nach den Behandlungen auch die Sättel der jeweiligen Pferde, da unsere Arbeit natürlich nur den gewünschten Erfolg erzielt, wenn die anderen Faktoren stimmen.

Etwas später wollte Alexandra uns unbedingt noch demonstrieren, wie man richtig longiert. Also bereitete ich Gipsy darauf vor und warnte sie noch, dass sie die Gerte nicht benützen muss. Gesagt und leider nicht daran gehalten bockte Gipsy natürlich schon frisch fröhlich darauf los im Stil eines Rodeopferdes. Das wäre eigentlich nicht weiter schlimm gewesen, wenn in diesem Moment nicht auch noch Nilson an einer (Anfänger-) Longenstunde beteiligt gewesen wäre, denn er liess es sich natürlich nicht nehmen, gleich mit Gipsy mit zu machen, weshalb die Schülerin dann leider auch unsanft im Sand landete. Somit war das Projekt „Pferd longieren“ auch gleich beendet, was Gipsy natürlich nicht gerade traurig stimmte. ;-) Die Reitschülerin hingegen war eindeutig mutiger als ich (was natürlich auch nicht gerade schwierig ist), stieg wieder auf Nilson auf und machte weiter, als wenn nichts gewesen wäre.

Tag 3 (Prüfungstag)

Dem dritten und somit letzten Tag fieberten wir schon lange entgegen. Denn die praktische Hundeprüfung haben wir ja bereits im ersten Praktikumsteil absolviert. Es standen jedoch noch die grosse schriftliche Prüfung & der praktische Pferdeprüfungsteil auf dem Plan.
Also brachten wir als erstes gleich den schriftlichen Teil hinter uns, bevor wir uns dann nochmals an die Praxis wagten.

Auch hier diente uns gleich Gipsy als „Versuchskaninchen“ und ich war überrascht und stolz zugleich, wie brav sie die 26 Übungen über sich „ergehen“ liess =).

Dies war die Kurzfassung unseres Ausbildungsteils „manuelle Therapien“.
Natürlich haben wir auch mögliche Fallbeispiele mit passenden Trainingsplänen diskutiert, isometrische Übungen (Muskelkontraktion, ohne das eine Bewegung stattfindet - z. B. bei Boxenruhe) ausprobiert oder auch Vorschläge für ein propriozeptives Training (beispielsweise bei oft stolpernden Pferden usw.) zusammengetragen und vieles mehr…

Habe ich euer Interesse geweckt? Dann schaut doch gerne auf meiner Homepage (welche sich noch im Aufbau befindet, aber stetig wächst) vorbei und kontaktiert mich.

Ich freue mich, eure Pferde & Hunde bald verwöhnen zu dürfen bzw. gemeinsam mit euch fit zu halten!

Weitere Impressionen findet ihr hier oder im Facebook.