Stallgeflüster vom 21.8.2019

Eine Hommage an den weltbesten Hund «Rex»

30.10.04 - 21.08.18

Heute ist es genau ein Jahr her, dass das wohl grösste Hundeherz für immer stehen geblieben ist. Seitdem ist kein einziger Tag vergangen, an dem mich Rex nicht in mind. einem Gedankenzug «besucht» hat. Deshalb möchte ich mit dem neusten Stallgeflüster diesen besonderen Hund (mittels eigenen Anekdoten) nochmals allen in Erinnerung rufen.

Unsere Geschichte fing im 2004 bereits wie im Bilderbuch an, denn Rex war GENAU so, wie ich mir meinen eigenen Hund immer erträumt hatte: gross, liebenswert (abgesehen von den blauen Flecken und einzelnen Biss«wunden», bis wir das mit der Beisshemmung «geklärt» hatten ;-) )

Seine Pflicht als Wachhund nahm er besonders ernst, zumindest während seiner geregelten Arbeitszeit von 8.00 Uhr bis 21.00 Uhr… ABER sind wir ehrlich, während der restlichen Zeitspanne hätte der ganze Stall leergeräumt werden können, denn da brauchte er seinen Schönheitsschlaf, woraus ihn so schnell nichts wecken konnte. ;-P ausser es stand wieder einmal ein Feiertag mit lautem Feuerwerk an. Zu den lauten Böllern hatten wir nämlich die gleiche Einstellung, während ich sie verfluchte, rannte er über den ganzen Hof und schimpfte diese ebenfalls zum Leid der Hofbewohner gekonnt aus, weshalb er auf seine alten Tage diese Feiertage dann (zu seinem eigenen Schutz) in seinem Bettchen verbrachte.

Eine grosse Leidenschaft von Rex war es Schneebällen hinterher zu jagen, einmal wurde das ganze Spiel dann etwas zuuu wild, sodass dann plötzlich nicht mehr die Hunde die Schneebälle suchten, sondern WIR den Autoschlüssel (im Tiefschnee ;-)) Natürlich «halfen» uns Kira und Rex ebenfalls bei der Suche und gerade als wir es schon aufgeben wollten (mittlerweile mit Unterstützung meines Vaters (und dem Ersatzschlüssel #sicheristsicher)), fanden wir tatsächlich den Schlüssel wieder. Seit diesem Erlebnis diskutieren Michel und ich übrigens täglich, wer heute wieder die Verantwortung für den Autoschlüssel während unseres Stallaufenthalts übernimmt…

Diese Bilder stammen vom besagten Tag, da ist uns das Missgeschick noch nicht aufgefallen ;-)

Aber Rex hatte auch noch zahlreiche andere Hobbys. Er wusste beispielsweise immer gleich, welcher Pensionär am nächsten Tag zum Turnier fuhr, denn dieser wurde dann gleich auf seine Flexibilität (welche ein Reiter ja besitzen muss) geprüft, wenn er vor der Frage stand, wo er jetzt mitten in der Nacht (Turnierreiter übertreiben ja auch mal gerne ;-)) einen neuen Pneu herbekommt... denn dieser war unerklärlicherweise plötzlich platt… Auch hatte er einen regelrecht trainierten Radar, wenn irgendwo im Stall hartes Brot «auftauchte». Dieser «Schatz» wurde dann auch gerne im Sägemehl der Kühe, in der Halle oder sogar in den Pferdeboxen vergraben (was nur bei Speci eine sichere Anlage war, denn die Pferde, welche das Brot noch fressen konnten, haben sich natürlich ebenfalls über die vorbeigebrachte Leckerei gefreut) =)

Bei den Agility – Meetings hätte er jeweils auch gerne mitgewirkt, aber nachdem er (zur Belustigung der Reiter) jedes einzelne Hindernis markierte, hatte er leider Platzverbot :)

Was wir Reiter weniger witzig fanden, war die Tatsache, dass er uns bei regnerischen Tagen als Badetuch nutzte, sodass sogar die Schönwetterreiter immer etwas vom echten Wetter abbekamen.

Rührend waren jeweils seine Bemühungen bei der Stallherrscherin Kira, denn er vergötterte sie und wehe ein anderer Hund wollte mit ihr spielen (oder schlimmeres…). Deshalb belächelte ich die Stallbesucher jeweils etwas, welche vor dem grossen schwarzen Hund Angst hatten, sich gleichzeitig aber zu meinen Kampfcocker auf Gesichtshöhe bückten, um sie zu knuddeln. An Weihnachten 2014 war Rex anscheinend so gut drauf, dass er uns überraschender Weise an einen Spaziergang begleitete. Normalerweise eskortierte er jeweils Kira einfach bis zur Stallgrenze und nahm sie dann auch wieder dort in Empfang. Aber so kam es, dass er mit den Pferden mitgekommen ist (obwohl ich ihn immer wieder zur Rückkehr überreden wollte, da es etwas schwierig war mit dem Kreuzen die anderen Hofhunde. ;-)) Aber nachdem alle heil wieder auf dem Hof waren, wurde das Ganze als «ziemlich gelungen» zusammengefasst.

Unser Weihnachtsspaziergang im Jahr 2014

Ein weiterer Tag bzw. Nacht wird mir ebenfalls in Erinnerung bleiben. Denn als Speci am 2. August 2018 seine erste Kolik erlitt, war Rex ebenfalls die ganze Nacht an unserer «Übernachtungs-Party» beteiligt und spendete uns den nötigen Trost bzw. die nötige musikalische Unterstützung mit seinem Schnarchen.

Den letzten Winter mied ich auch alle Brunnen so gut es ging im Dunkeln, denn auch dort fehlte mir seine vertraute Unterstützung. Wer ebenfalls «The Ring» geschaut hat, weiss wovon ich spreche ;-)

Doch es gab auch etwas (oder besser gesagt jemanden) wovor sogar Rex sich fürchtete und das war der berühmte Stallkater Rico. Denn diesem war kein Hund zu gross oder stark… nein jeder Hund wurde in die Schranke gewiesen, erstrecht wenn es sich um eine neuen Besucher handelte. Blöd war nur, dass jedes Mal, wenn Rex geschoren war, Rico ihn ebenfalls unter «neu» einstufte und somit war der Angriff ebenfalls vorprogrammiert, wenn wir nicht rechtzeitig vor Ort waren. =)

Die Schur erleichterte Rex den Sommer, aber durch sie riskierte er auch einen potenziellen «Angriff» von Rico =)

Auf eine Art verdanke ich Rex und meinen weiteren Tieren sogar einen Teil meiner Zukunft, denn nur durch sie, konnte ich mich der alternativen Medizin, wieder annähern. Nach zahlreichen eigenen Farbtherapien und Homöopathie-Flops, hatte ich ihr nämlich komplett den Rücken gekehrt… Erst nach vielen Erfolgen mit meinen Tieren beschäftigte ich mich wieder intensiver mit ihr und heutzutage ist sie für mich nicht mehr weg zu denken, da sie sogar zu einem weiteren Standbein herangewachsen ist. Denn ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die zahlreichen «schwarzen Schafe» aus der Branche, mit eigenen Erfolgen (und damit glücklichen Tierhaltern) entgegenzuwirken. Wie erwähnt hat Rex dazu einen grossen Teil beigetragen, da auch er in den (hoffentlich) Genuss ;-P des eigenen Produkttesters gekommen ist. Aber dies werdet ihr dann auch noch anhand der Praxisbeispiele sehen, welche ich glücklicherweise stetig dokumentiert habe.

Lieber Rex, ich danke dir für deine jahrelange Freundschaft und ich bin unendlich dankbar, dass du so lange Teil unseres Lebens warst! Jetzt bist du an einem Ort ohne altersbedingte Schmerzen und kannst sogar ohne «Schimpfi» wieder so viele Pneus zerbeissen wie du möchtest, sowie ALLES zusammenfressen, was du magst 😊.

Wir lassen dich anhand der gewonnenen Erinnerungen immer in unseren Herzen weiterleben.

In Liebe <3

Rahel